Das Neue Tor ist, wie sein Name schon anzeigt, das jüngste der vier Stadttore. Offensichtlich gab es in der Stadt schon im Mittelalter Verkehrsprobleme auf der von Westen nach Osten verlaufenden Richtung, deshalb war die Errichtung eines weiteren Tores im Westen neben dem Friedländer Tor notwendig. Die Straßen, die durch diese beiden Tor liefen, vereinigte sich östlich vor der Stadt.

Von der Anlage des Neuen Tores ist nur noch das Haupttor erhalten. Das einst vor dem Haupttor befindliche Vortor wurde 1852 ebenso wie auch das Wachhaus und die Verbindungsmauern aus Baufälligkeit abgerissen. Ein Zingel, wie beim Friedländer Tor, der das Tor vor Kanonenbeschuss schützen sollte, wurde noch während seiner Bauzeit von den Truppen General Tillys 1631 vollkommen vernichtet.

Das noch vorhandene Haupttor ist der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zuzuordnen, also dem Ausklang des Mittelalters. Das Tor hat einen rechteckigen Grundriss von rund 7 x 10 und eine Firsthöhe von etwa 19 Metern. Der Sockel besteht aus sechs Schichten von Feldsteinquadern. Die Durchfahrt bildet ein typisch spätgotischer stumpfer Spitzbogen, der in ein spitzbogiges Tonnengewölbe überging. Leider wurde dieses Gewölbe durch eine glatte Betondecke ersetzt. Noch kurz vor der politischen Wende und der Wiedervereinigung hatte man begonnen, das Neue Tor zu einem Gästehaus der SED-Bezirksleitung auszubauen. Dabei wurde auch ein Fahrstuhlschacht in das Innere des Tores gesetzt. Heute ist das Tor Heimstatt der Fritz-Reuter-Gesellschaft und Ort vielfältiger literarischer Veranstaltungen.

Es finden sich am Neuen Tor eine ganze Reihe von Stil- und Architekturelementen, wie sie auch bei den anderen Toren auftauchen. Die zwei Kreisblenden mit Maßwerk darüber sind jedoch Ergänzung des 19. Jahrhunderts und auch der siebenfach gestaffelte Dreiecksgiebel mit seinen Krabben und den aufgesetzten Kreuzblumen ist eine Zutat des 19. Jahrhunderts. Eine frühere Zeichnung zeigt noch einen relativ schmucklosen abgetreppten Giebel.

Von den oberen Blendnischen ragen die fünf mittleren in den Giebel hinein. Diese Nischen sind, analog zum Stargarder Tor, besetzt mit Frauenfiguren aus Terrakotta. Hier am neuen Tor sind die Figuren jedoch etwas plastischer ausgebildet und haben eine andere Armhaltung. Auffallend ist, dass am Neuen Tor die Figuren eine unterschiedliche Größe aufweisen und auch die Länge der Gewänder variiert. Außerdem fehlt hier die mittlere, neunte Figur. An ihre Stelle ist ein kleines Spitzbogenfenster gesetzt.

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