Der Ort Chorin ist weit über die Landesgrenzen Brandenburgs hinweg bekannt, denn hier entstand ab 1272 das frühgotische Zisterzienserkloster als damals anspruchsvollstes Bauprojekt der Mark. Erstmals wurde hier das in Frankreich entwickelte hochgotische Architektursystem vollständig in Backstein umgesetzt. Mit der einzigartigen Westfassade gelang eine Synthese vom Turmverbot des Ordens, Traditionsbezug und Repräsentationsanspruch der markgräflichen Förderer.

Noch heute ist ein Großteil der mittelalterlichen Klosteranlage erlebbar. Einmalig in seiner Architektur und der besonderen gotischen Formensprache des Backsteins präsentiert sich das ehemalige Hauskloster der askanischen Landesfürsten heute inmitten eines von Peter Joseph Lenné entworfenen Landschaftsparks aus dem 19. Jahrhundert. Nach der Säkularisierung, als Folge der Reformation, wurde das Kloster 1542 aufgelöst. Die historischen Bauten nutzte man u. a. als preußische Domäne.

Um 1810 entdeckte Karl Friedrich Schinkel das Bauwerk und setzte sich fortan für dessen Erhaltung und Restaurierung ein. Daher gilt das Kloster Chorin heute als eines der frühen Beispiele preußischer Denkmalpflege. Mit seiner Aussage, Bauten wie Chorin seien „des Landes schönster Schmuck“, lenkte Schinkel die Aufmerksamkeit vieler Fachleute, Künstler und Architekturliebhaber auf diesen Ort und die Backsteingotik.

100 Jahre nach Schinkel, um 1906, fanden auch die Brüder Max und Bruno Taut den Weg nach Chorin, wo sie mit Künstlerkollegen der „Gläsernen Kette“ anregende Treffen erlebten. So wurde Chorin selbst für das moderne Bauen beispielgebend. Strukturen der gotischen Bauhütte fanden sich schließlich sogar in den Grundfesten des Bauhauses wieder. Max Taut und seine Frau fanden in Chorin eine Heimat und ihre letzte Ruhestätte.

Im Kloster ist heute eine sehenswerte Dauerausstellung zu besichtigen und es finden Führungen, Konzerte sowie Theater- und Filmabende statt.

Veranstaltungen im Kloster Chorin:
– Vorträge, Kräuterwanderungen und Workshops in der Fastenzeit (März)
– Ostertage mit großem Markt und Kulturprogramm
– Choriner Opernsommer (Juni)
– Choriner Musiksommer (Juli und August)
– Kräuter- und Keramiktage mit großem Markt und Kulturprogramm (erstes Oktoberwochenende)
– Adventssonntage mit Theater, Konzerten und Kulinarischem

Adresse

Adresse:

Amt Chorin 11a, 16230 Chorin

GPS:

52.89296599999999, 13.883768

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