Der Dom zu Schwerin und der Domhof sind die einzigen mittelalterlichen Bauwerke, die in Schwerin vollständig erhalten geblieben sind. Daneben gibt es nur noch Teile des Schlosses und der Rathauslaube, die aus dieser Zeit stammen. Zudem ist der Dom die einzige Kathedrale in Mecklenburg.

1160 verlegte der erste Bischof Berno den Bischofssitz von der Mecklenburg, die abgelegen in der heutigen Wismarer Bucht lag, in die neu gegründete Stadt Schwerin. Heinrich der Löwe ließ hier eine Bischofskirche erbauen. Dieser erste Dombau in der Romanik zählt zu den Löwendomen, einer der vier Dome die unter Heinrich des Löwen einst gebaut wurden. Daneben zählen noch die Dome von Lübeck, Ratzeburg und Braunschweig.

Von diesem ersten Bau blieb allerdings kaum etwas erhalten, einzig die Paradiespforte, das westliche Südportal im Turm stammt noch aus jener Zeit. Vermutlich blieb es erhalten, da es schon im gotischen Stil ausgeführt war. Auch der einstige Turm stand noch lange Zeit, wurde jedoch später abgerissen und 1889 durch einen neogotischen Turm ersetz.

Durch die Schenkung einer Reliquie mit dem angeblichen Blut Christis entwickelte sich Schwerin zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Nordostdeutschlands. Die Pilger brachten viel Geld in die Kassen und da man mit dem Aufstieg der Hansestädte Rostock, Stralsund, Greifswald, Wismar mithalten wollte, begann man 1270 damit einen Neubau des Dom im Stil der Gotik zu beginnen.

Dieser Neubau lag auf dem höchsten Punkt des Domberges und sollte deutlich prächtiger, als der Vorgängerbau werden. Das Hauptschiff des Neubaus wurde um rund 40 Meter auf 105 Meter verlängert. Zudem erhielt die dreischiffige Basilika einen Umgangschor mit Kapellenkranz. Die Gewölbehöhe beträgt 26,5 Meter.

Bereits 1272 wurde am Chor gearbeitet, der 1327 fertig gestellt war. Ebenso fertig gestellt waren das Querhaus mit östlichen Seitenschiffen und das Kapitelhaus, das sich südlich direkt zwischen Chor und Querhaus an den Dom anschloss. Da im neuen Chor nun Gottesdienste abgehalten werden konnten, wurde der Vorgängerbau abgerissen. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts standen dann auch das restliche Querhaus und das Hauptschiff. 1416 wurde die Kirche eingewölbt und erhielt Fenster im Hauptschiff. Anders als die sonstigen Fenster im Dom sind die Fenster im Hauptschiff sogenannte Stralsunder Fenster, die ein Dreieck im oberen Bereich zeigen, anstatt eines Spitzbogens.

Der Umgangschor des Doms diente dazu die Pilgerscharen um die Reliquie zu leiten. Außergewöhnlich ist an diesem Chor jedoch das Dach. So wurde der gesamte Chor mit einem Dach abgedeckt und nicht wie sonst üblich jede Kapelle einzeln. Um dies möglich zu machen, zog der Baumeister in die Spitzen Ecken zwischen die Kapellen nach außen Pfeiler auf denen ein umlaufender Dachbalken liegen konnte, der das gesamte Dach stützt. Doberan und Rostock übernahmen diese Lösung in späteren Baute, obwohl durch diese Lösung weniger Licht in die seitlichen Kapellenfenster fallen konnte.

Die Bemalung des Domes entspricht im weitesten Sinne der ursprünglichen mittelalterlichen Bemalung. Der 1892 fertig gestellte Turm ist mit 117 m der höchste in Mecklenburg-Vorpommern und dient als Aussichtsplattform.

Der Kreuzgang der sich nördlich an den Dom anschließt war für die Domherren gedacht und wurde zwischen 1392 bis 1463 angelegt. Hier lebten und arbeiten die Domherren, die für den Gottesdienst und weitere liturgische Dienste zu ständig waren. Der Kreuzgang ist nicht mehr komplett original erhalten. Er wurde in der Neogotik verändert. Besonders das Obergeschoss, dass 1484 aufgesetzt worden war, wurde nach einem Brand im 19. Jahrhundert stark verändert.

Adresse

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Am Dom 2, 19055 Schwerin, Deutschland

GPS:

53.6296034, 11.4145482

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